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Während mein Beruf die Elektronik ist, ist meine
2. Passion das Musizieren mit dem Kontrabass und dem E-Bass. Ich spiele
in verschiedenen Gruppen und Orchestern von Jazz bis Klassik. Ich betreibe
dieses schöne Hobby seit gut 40 Jahren, und genau so lange war ich
auf der Suche nach dem Equipment, das mir meinen Kontrabass derart verstärkt,
dass er für mich und die anderen Akteure gut zu hören ist und
außerdem noch wie ein richtiger Kontrabass klingt.
Nach vielen Experimenten war ich irgendwann resigniert und unzufrieden
auf einem Minibrute II sitzen geblieben, mit dem man wegen seines mittigen
Sounds wenigstens einigermaßen "durchkam".
Neue Hoffnung keimte auf, als ich auf die Internetseite von Jonas
Lohse stieß. Der stellte dort als seinen Favoriten den Verstärker
Contra 1 von acoustic image vor, bei dem der Tieftöner nach unten
abstrahlt. Super Idee! Lange bekannt vom Heimkino, subwoofer usw., aber
erst die AMIs kamen darauf, damit einen Kontrabass-Verstärker zu
bauen.
Ich hätte mir sofort so ein Teil gekauft, wenn da nicht Frank
Fiedler gewesen wäre, ein Profi-Bassist aus Hannover: Ich hatte
gehört, dass der mit so einem runden Ding gesehen worden war. Ich
rief ihn also an und fragte ihn nach seinen Erfahrungen.
Er war begeistert vom angenehmen Klang und der guten Wahrnehmbarkeit für
ihn im Nahbereich und für die anderen Musiker und Zuhörer. Aber
es gab auch ein paar dicke Wermutstropfen:
1. Ab einer bestimmten Lautstärke war keine Steigerung mehr möglich.
Da half auch kein zusätzlicher Vorverstärker. Bei den hohen
Leistungsangaben scheint es sich um Spitzenwerte zu handeln.
2. Auf manchen Gigs schaltete der Contra 1 ohne erkennbaren Grund ab und
blieb stumm, bis man den Netzschalter aus- und wieder eingeschaltet hatte.
Mehrere Anfragen beim Entwickler Dr. Rick Jones ergaben: Die Ursache waren
vermutlich Netzspannungsschwankungen. Einzige Abhilfe: Einen Netzspannungs-Stabilisator
vorschalten! Solch ein Teil ist doch aber groß, schwer und teuer!?
Frank fuhr nie ohne einen zweiten Verstärker zu seinen Mucken. Den
endgültigen Ausschlag zu unserem Entschluss, einen eigenen Verstärker
zu entwickeln, gab das stark veränderte Design des neuen Modells
Contra 2. Wer noch einen schönen Contra 1 besitzt, kann sich freuen.
Inzwischen testet Frank Fiedler freundlicherweise einen Prototyp unserer
"combo" im Alltagsbetrieb. Er liebt seinen Contra 1 trotz oben
genannter Macken und steht unserer "combo" äußerst
kritisch gegenüber, was ganz in unserem Interesse ist.
Nachdem die meisten seiner Kritikpunkte korrigiert worden waren, schrieb
er uns in seiner E-mail vom 19.06.2003 unter anderem die folgenden Sätze:
Hallo Michael,
vielen Dank nochmals, dass Du mir den Amp testhalber zur Verfügung
stellst.
Bisher hatte ich 2 mal Gelegenheit, ihn zu benutzen, einmal auf der Messe
in einer Quartett-Besetzung mit drums und einmal bei einem Triokonzert.
Hat sich beide Male gut bewährt, insbesondere die hohe Lautstärke
ist sehr angenehm.
Der Klang ist schön durchsichtig, ich würde ihn aber gern auch
noch in anderen Räumlichkeiten checken.
Alles in allem: Wahnsinns-Verstärker mit dem besten mir bekannten
Portabilitäts-Lautstärke Verhältnis, Glückwunsch!
Kurze Zeit später kam die folgende Mail:
Hallo Michael,
so, hier ist nun endlich wie versprochen, der Bericht über meine
weiteren Erfahrungen:
Zunächst möchte ich nochmal wiederholen, wie viel Spass es macht,
mit diesem Amp unterwegs zu sein: So ein kleiner Amp der so viel Alarm
macht: Das hat schon manchen Kollegen verblüfft.
Dieses gute, um nicht zu sagen phänomenale Power/kg Verhältnis
ist schon mal ein hervorragendes Verkaufsargument, denke ich.
Ein Übriges tut der nach unten abgerundete Frequenzgang dank downfiring-Speaker,
so hat man, wie wir ja auch schon besprochen hatten, endlich die Möglichkeit,
mit modernen Gitarren- und Keyboardsounds mitzuhalten, die ja im Tiefbassbereich
enorm zugelegt haben.
Was mir auffällt, besonders im Vergleich zu meiner alten Kombination
aus Contra/GK, ist außerdem die Klarheit des Tones. Es fühlt
sich so an, als ob der Ton, gerade auch in den tiefen Frequenzen, quasi
besonders "linear" und ohne jede Verzerrung reproduziert wird.
Dadurch sind auch die Tonhöhen sehr gut zu orten.
Je nach Raumakkustik und Spielsituation empfinde ich persönlich den
Ton dann manchmal als etwas "knurrig", was mitunter etwas stört,
auch wenn man sich nach einer Weile dran gewöhnt. Mit Schlagzeug
habe ich das nie als störend empfunden, aber ohne Schlagzeug dann
und wann.
Ich kann nicht genau sagen, ob es sich dabei um eine Charakteristik des
Pickups handelt, die durch die grössere Lautstärke plötzlich
deutlicher zu Tage tritt, oder um einen Eigenklang des Amps. Auf jeden
Fall wäre es interessant, diesem Problem mit der Klangregelung entgegenzutreten.
Bei der Gelegenheit muss ich nochmal drauf hinweisen, wie super es ist,
dass der Amp nicht knackt beim Kabel rein- oder raussteckern! Wie machst
Du das? Wieso kann das sonst keiner? Ist ne super praktische Eigenschaft.
gruss
Frank
Meine Probleme mit der Bass-Verstärkung sind für
alle Zeiten gelöst, und wenn auch Frank keine noch so kleinen Mängel
mehr findet, hat Zadow-electronics sicherlich einen der weltbesten Combos
für Kontrabass, E-Bass und Jazz-Gitarre im Programm.
keep swinging!
Michael Zadow
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Inzwischen
hat der ze200 seinen Platz auf Frank´s
Equipment-Liste erobert, worüber ich einigermaßen glücklich
bin. Bitte schaut doch einmal hinein, es lohnt sich!
Tipp:
Franks CD "For my grandma" ist Spitzenklasse und bietet phantastische
Bass-Soli. Hörprobe gefällig? lucky
southern (keith jarrett)
Nachtrag
vom Januar 2023:
Der
ze200combo, obwohl seit 2003 gebaut, gilt immer noch als Geheimtipp,
wird
aber von vielen Bassisten in ganz Europa gespielt und geliebt.
Es
gibt auch ein Modell mit zwei Eingängen, den ze200combo II
Nach
wie vor wird jedes Exemplar sorgfältig in Handarbeit bei uns hergestellt.
Der ze200combo in Aktion mit NILS
WOGRAM 's ROOT 70
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